Skip to main content

Biodiversität

Biodiversität ist der allumfassende Rahmen der Luminohofphilosophie. Bodenleben, Insekten, Vögel, Amphibien, Säugetiere – alle müssen ihren Platz haben. Nur wenn der Mensch sich in die Natur einfügt, anstatt sie zu einem wirtschaftlichen Player zu degradieren, hat er auch die Chance auf Fortbestand. Diesbezüglich sieht es zweifellos nicht gut aus. Kein Grund, sich nicht dennoch um diese Zielsetzung zu bemühen, Permakultur zu praktizieren und sich gleichzeitig auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Beide Punkte sind untrennbar mit dem Thema Biodiversität verknüpft.

 

Was ist  Permakultur?

Permakultur ist der Überbegriff für ein vielseitiges und nachhaltigkeitsbasiertes Konzept, das im Einklang mit natürlichen Ressourcen Einflüsse und Bedürfnisse der natürlichen Umwelt, anders als dies derzeit in den Industrienationen der Fall ist, ausreichend berücksichtigt. Der aus dem englischen Sprachraum stammende Begriff permaculture kombiniert die Worte permanent (dauerhaft) und "Kultur" in der Doppelbedeutung agriculture (Landwirtschaft) und cultural achievements (durch den Menschen erreichte Kulturentwicklung). Entwickelt wurde sie in den 1970er Jahren durch den Australier Bill Mollison entwickelt, der dafür den Alternativen Nobelpreis erhalten hat. Seither verbreitet sie sich weltweit in hunderttausenden Einzelprojekten und Schulungen.

Wesentliche Elemente sind Wassermanagement, Bodenverbesserung, die Berücksichtigung natürlicher Kreisläufe und Tierhaltung. Letztere ist zentral, da sie sich natürlich nicht nur auf Großtiere bezieht, sondern den oben genannten Komplex der Biodiversität.

Wie sieht das in der Praxis aus?

-          Wasserstellen, maximale Sammlung und Nutzung von Regenwasser in den trockenen Monaten

-          Biologische Kläranlage (Schilfbeet)

-          Trockenmauern, Totholzhaufen, Fassadenbegrünung

-          Mulchen, Lasagna Gardening

-          Tierdung statt synthetischem Dünger

-          Müllvermeidung, Verwendung natürlicher Baustoffe

 

Klimafolgenbewältigung

Die Bewältigung der Klimafolgen ist eine der dringlichsten globalen Herausforderungen unserer Zeit. Mit steigenden Temperaturen, veränderten Niederschlagsmustern und häufigeren Extremwetterereignissen sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbar. Am deutlichsten merkt man das an langen Trockenheitsphasen, denen man auf vielfältige Weise entgegnen kann.

Wichtige Elemente sind Mulchen, Regenwassersammlung, bestimmte Pflanztechniken (tiefergelegte Pflanzteller, Agroforst, Swales/Rigolen) und die zunehmende Verwendung trockenheitsresistenter Pflanzen.

Gleichermassen hilfreich für Biodiversität (vor allem das Vogelleben) wie für die anderen beiden Bereiche ist ein 400 Meter langer, 5 Meter breiter Grüngürtel aus ca. 1500 Vogelschutzgehölzen (Sträucher und Bäume mit essbaren Früchten als Herbst – und Winternahrung, Unterschlupf und Windschutz) um das gesamte Grundstück. Dazu kommen ca. 150 alte regionale Obstbäume aus der hierfür spezialisierten Baumschule Schäfer in Naustadt, ein unberührter Grundstücksteil von etwa 500 qm, auf dem Brennnesseln und Disteln ganz den dort lebenden Raupen und Schmetterlingen zur Vermehrung zur Verfügung stehen. Auch die Tiere haben alle ihre eigenen Aufgaben: die Zebus fressen Gräser, die die Schafe verschmähen, die Schweine halten den Weinberg unkrautfrei, die Laufenten fressen Schneckengelege.